Liebe Leser, grundsätzlich sind die US-Bürger immer noch steinreich. Ihr Nettovermögen, also schon nach Abzug von Verbindlichkeiten, entsprach Mitte des Jahres nach dem Flow of Funds-Report der amerikanischen Notenbank 576 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, sprich Bruttoinlandsprodukt. Rein theoretisch könnten die Haushalte damit fast sechs Jahre lang alle Waren und Dienstleistungen erstehen, ohne neue Einkünfte haben zu müssen. Endlich wäre für über ein halbes Jahrzehnt das Paradies wiedererlangt. (Quelle: Barron‘s, https://www.barrons.com/market-data/stocks/aapl?mod=searchresults_companyquotes&mod=searchbar ) Allerdings ist diese Vorstellung natürlich in mehrfacher Hinsicht eine Fiktion: so könnte man Grundstücke, Aktien oder Anleihen kaum zu den heutigen Preisen gleichzeitig verkaufen…
Autor: Anonymus
Liebe Leser, selektive Wahrnehmung, aber auch Darstellung ist weit verbreitet. Mein Lieblingsbild als alter weißer Mann ist immer der Feminismus. Überall wird gerne auf die Benachteiligung der Frau in allen Lebenslagen hingewiesen. Ein beliebtes Sujet ist immer der Anteil des weiblichen Geschlechts in deutschen Aufsichtsräten (zum Beispiel im DAX knapp 35 Prozent). Das soll dann beweisen, dass eine Clique alter Knaben immer noch das Zusammenleben nach ihrem Gusto regelt oder halt manipuliert. Mag im Einzelfall alles stimmen, hier geht es mir jetzt um einen anderen Aspekt. Mittlerweile gibt es ganze Lebensbereiche – und nicht die unwichtigsten -, in denen Frauen…
Liebe Leser, um wenige steuerliche Fragen ist in der jüngsten Geschichte so erbittert und dauerhaft gerungen worden wie um die Vermögensteuer. Immer wieder aufs Neue taucht in linken Kreisen die Idee auf, die bösen Reichen noch einmal extra zu besteuern. Vor allem die Gewerkschaften werden nicht müde, die Reichenknete an ihre Klientel umzuleiten. Der DGB etwa meint: „In Krankenhäusern, Kitas und Schulen herrscht akuter Personalmangel. Es braucht attraktivere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne im öffentlichen Dienst, um wieder mehr Menschen für die dortigen Berufe zu begeistern. Geld zur Lösung dieser Probleme ist vorhanden. Und es reicht noch für viel mehr, wenn…
Liebe Leser, Martina Merz (Jahrgang 1963) war vom Oktober 2019 bis Ende Mai 2023 Vorstandvorsitzende von thyssenkrupp. Und offenbar hat sie ihre Aufgabe dort als erfolgversprechend angesehen. Denn in diesem Zeitraum kaufte sie für gut 430.000 Euro Aktien des Stahlkonzerns. Ein sonderliches Geschäft war das bisher nicht, etwa 10 Prozent Verlust fielen gegenüber ihren zeitweise sogar ganz günstigen Einstandskursen an. Ihr Vorstandkollege Oliver Burkhard (Jahrgang 1972) war offenbar noch zuversichtlicher, denn insgesamt investierte er seit Ende 2018 fast 600.000 Euro. Da er früher und mutiger bei hohen Kursen anfing, addieren sich bei ihm Verluste von 25 Prozent. Nimmt man alle…
Liebe Leser, seit Ewigkeiten gilt es in Wirtschafts- und Börsenkreisen als ausgemachte Sache, dass die USA ein Superstandort sind, weil dort ein riesiger einsprachiger Markt lockt und zudem auch noch die Bevölkerung wächst. Ganz so aber ist es nicht mehr, auch dort hat – wie in allen etablierten Volkswirtschaften nebst China – die Dynamik der natürlichen Bevölkerungsentwicklung spürbar nachgelassen. Ohne Zuwanderung von außen ist vielerorts das Wachstum komplett dahin. 2022 kamen in den USA knapp 3,7 Millionen Kinder zur Welt. Mit letztes Jahr schätzungsweise 3,5 bis 3,55 Millionen Toten (diese Zahlen liegen noch nicht endgültig vor) nähern sich die Abgänge…
Liebe Leser, der Einfluss von Corona erschwert ein wenig den klaren Blick, aber wir scheinen in der schwersten Krise der deutschen Industrie der Nachkriegszeit zu stecken, jedenfalls was die Dauer angeht. Nimmt man als letzten und bisher höchsten Ausgangspunkt den November 2017, dann hält der Abwärtstrend der Industrieproduktion unter Schwankungen bis Mitte 2023 nun 67 Monate an, also gut fünfeinhalb Jahre. Und immerhin liegen wir im Moment 12 Prozent unter dem damals erreichten Top. Noch einmal anders formuliert: die Flaute begann 27 Monate vor der Pandemie und läuft jetzt schon eine ganze Weile seuchenlos weiter, je nachdem wann man das…
Liebe Leser, gutes Beispiel für Autofrust: die „Internationalen Automobil Ausstellung (IAA)“, die seit zwei Jahren in München statt wie lange Zeit in Frankfurt, stattfindet. Am Main hatte man sie durch wilde Demonstrationen vergrault, der die Stadt nur wenig begegnete. Wie schreibt der „stern“ auch jetzt wieder für München genüsslich: „… die rot-grüne Stadtregierung der Millionenmetropole macht keinen Hehl daraus, dass sie mit Autos kaum etwas am Hut haben will, sondern vorrangig auf andere Konzepte wie Radschnellwege und eine neue Innenstadt-Tunnelröhre für die U-Bahn setzt.“ Wenn man die Medien verfolgt oder was in der eigenen Stadt mit hohen Parkgebühren, Bau von…
Liebe Leser, es gibt sie noch, die guten Nachrichten: offenbar wird das Weintrinken wieder billiger. Fangen wir mal mit den heimischen Gewächsen an. 9,1 Prozent mehr Ernte erwarten die Winzer 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Beim Riesling sollen sogar 17 Prozent drin sein. Damit schrammt die aktuelle Weinlese nur marginal an der Rekordernte von 2018 vorbei. Das klingt nach niedrigeren oder zumindest nicht steigenden Preisen. Rund zwei Drittel der diesjährigen Produktion in Deutschland sollen übrigens Rotweine sein. (Quelle: PM Nr. 348, 4.9.3, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/09/PD23_348_412.html ) Die hohen Preise der letzten Zeit haben sogar weltweit den Weinverbrauch gedrückt. 2022 fiel er auf…
Liebe Leser, Samstag hat Indien seinen schätzungsweise 45 Millionen Dollar teuren Forschungssatelliten Aditya-L1 in Richtung Sonne gestartet. In vier Monaten soll das Weltraumvehikel einen 1,5 Millionen Kilometer entfernten idealen Beobachtungsposten (Lagrange-Punkt 1) erreichen an dem sich die Anziehungskräfte von Erde und Sonne die Waage halten. Wie die erst kürzlich erfolgreiche Mondlandung kommt die symbolträchtige Mission für Premierminister Narendra Modi (Jahrgang 1950) vor den Parlamentswahlen im Frühjahr 2024 nicht unpassend. Denn das inzwischen bevölkerungsreichste Land hat sich mit seinem Weltraumprogramm in einer illustren Runde etabliert: nach der Sowjetunion, den USA und China glückte Indien mit seiner Mission Chandrayaan-3 als vierter Nation…
Liebe Leser, um den Ukrainekrieg ist es im Westen stiller geworden. Nach großer Sympathie und zeitweise auch Euphorie über die mutigen und erfolgreichen ukrainischen Truppen überwog zuletzt – auch in Washington – eher die Enttäuschung darüber, dass der erhoffte Durchbruch zum Schwarzen Meer wegen massiver russischer Verteidigungsstellungen bei der Sommeroffensive noch nicht gelungen sei. Über das Wirrwarr an Kommentaren selbsternannter Militärexperten und abgehalfterter Bundeswehroffiziere ging ein bemerkenswerter Erfolg zum Teil unter: die Eroberung um den 22. August herum des Dorfes Robotyne. Das lag nicht nur hinter der ersten, gut ausgebauten russischen Verteidigungslinie, sondern war von den Russen auch mit den…