Liebe Leser,
„Es ist ein gutes Zeichen, dass deutsche Unternehmen trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage stark in Forschung und Entwicklung investieren und auf den Schutz ihrer Innovationen setzen“, freute sich die Chefin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) in München, Eva Schewior, anlässlich der Vorlage der Amtsstatistik 2024. Danach wurden aus dem Inland im letzten Jahr mit 40.064 vier Prozent mehr Patente zur Prüfung angemeldet als 2023. Aus dem Ausland gingen zusätzlich 19.196 Anträge ein, das waren allerdings fast fünf Prozent weniger. Erfahrungsgemäß wird bei gut der Hälfte der Anmeldungen später auch ein Patent erteilt. Letztes Jahr waren das 23.944 aussichtsreiche Innovationen.
(Quelle: PM, 12.3.25, https://www.dpma.de/service/presse/pressemitteilungen/12032025/index.html )
Man muss 37 Jahre bis 1987 zurückblicken, um eine ähnlich hohe Zahl zu entdecken. Ich kann nicht beurteilen, ob die aus zwei Quellen zusammengetragenen Langfristwerte der Grafik hundertprozentig konsistent sind, aber das könnte das beste Ergebnis seit Anfang der 1950-er Jahre gewesen sein. Ich könnte mir vorstellen, dass damals nach den Kriegszeiten ein Nachholbedarf bei den Zulassungen entstanden war, aber das ist eine reine Vermutung.
Auch beim Europäischen Patentamt, das ebenfalls in München sitzt und Niederlassungen in Berlin, Den Haag und Wien unterhält, gingen im abgelaufenen Jahr 25.033 Anmeldungen aus Deutschland ein, das waren geringfügig mehr als 2023. Aber seit 2019 waren es dann doch noch rund sechs Prozent weniger. Hingegen ging die Zahl der Erteilungen seither um gut ein Viertel zurück.
(Quelle: https://www.epo.org/en/about-us/statistics/statistics-centre#/countrydashboards )
Wieso nun die Patenterteilungen aus Deutschland beim Deutschen Patentamt auch mittelfristig steigen und beim Europäischen Patentamt sinken, habe ich nicht herauskriegen können. Das kann wohl nur ein Patentanwalt erklären, aber da kenne ich keinen. So müssen Sie halt mit den nackten Statistiken auskommen. Immerhin kann ich Ihnen noch ein paar Details daraus mitteilen. So kamen die meisten Anmeldungen beim Deutschen Patentamt aus dem „Ländle“, mit 15.494 aus Baden-Württemberg und aus Bayern mit 11.361. Bisschen peinlich für Nordrhein-Westfalen: aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland gingen nur etwa ein Drittel der Anmeldungen des Spitzenreiters ein.
Plausibel wird die Flut der Ideen bei den beiden führenden Südländern, wenn man sich die Top-Anmelder unter den Firmen ansieht. Da lag 2024 die Robert Bosch GmbH klar an der Spitze, die es im Alleingang auf fast acht Prozent aller Anmeldungen brachte. Und danach folgen mit BMW, Mercedes und Porsche drei deutsche Autofirmen mit Standorten der Entwicklungsabteilungen dort. Merkwürdig abgeschlagen Volkswagen, deren Ingenieure es mit 1.147 Anmeldungen nur auf die Hälfte von BMW brachten. Zählt man allerdings die Schwestern Audi und Porsche mit, dann kommt der VW-Konzern mit gut 3.600 Anmeldungen in die Nähe von Spitzenreiter Bosch.
(Quelle: https://www.dpma.de/dpma/veroeffentlichungen/statistiken/patente/index.html )
Zu guter Letzt noch ein kurzer Themenwechsel: Simone Maria Peter (Jahrgang 1965) war von Oktober 2013 bis Januar 2018 eine von zwei GRÜNEN-Chefs. Davor machte sie im heimatlichen Saarland in Politik: von 2009 bis 2012 als Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr und danach dort bis 2013 als Landtagsabgeordnete. 2018 wechselte sie als Präsidentin in den Bundesverband Erneuerbare Energie als Top-Lobbyistin. Das tut offenbar ihrer Hütung des grünen Gedankengutes keinen Abbruch. Gerade erst verblüffte sie einige Leser von „X“ mit der Erkenntnis, dass durch den Klimawandel neben allem anderen Ungemach auch noch öfter die Erde bebt.
(Quelle: X, 29.3.25, https://x.com/peter_simone/status/1905901387629679056 )
Offenbar verwunderte das doch ein paar Leser so sehr, dass die Simone sich genötigt sah, ebenfalls auf „X“, eine Erklärung nachzuschieben. „Gletscherschmelze – Meeresspiegelanstieg – Starkregen/Dürren“ sollen nach einem zitierten Artikel die „Erdbebenaktivität beeinflussen“. So, da haben Sie es, nicht mal der Boden unter Ihren Füßen ist sicher, wenn Sie nicht ein Solardach aufs Häuschen bauen und damit die wackere Simone erfreuen.
Ich sage dazu mal nix, sondern gebe Ihnen noch ein bisschen Humor zum Thema mit auf den Weg ins Büro. Dieses Bildchen hat mir ein Leser zugeschickt.
In diesem Sinne einen schönen Tag wünscht